Als Immunkrankheiten werden Erkrankungen bezeichnet, deren Ursprung im eigenen Immunsystem eines Lebewesens liegt. Deswegen werden sie auch Autoimmunkrankheiten genannt. Zellen des Immunsystems erkennen körpereigene Strukturen nicht als solche und halten sie stattdessen für gefährliche Eindringliche und potenzielle Krankheitserreger. So wird eigentlich völlig gesundes eigenes Gewebe im Körper zerstört. Beispiele hierfür sind Multiple Sklerose, Morbus Crohn, Diabetes mellitus Typ 1, Hashimoto-Thyreoiditis oder Psoriasis. Außer den Autoimmunkrankheiten gibt es weitere Erkrankungen wie Krebs, bei denen das Immunsystem wahrscheinlich eine große Rolle spielt – sie zählen allerdings streng genommen nicht zu den Immunkrankheiten.

Mögliche Gründe für Immunkrankheiten gibt es viele. Sehr wahrscheinlich sind sie genetisch bedingt. Damit eine Immunkrankheit wirklich ausbricht, müssen vermutlich weitere Faktoren hinzukommen. Manche Immunkrankheiten äußern sich nur geringfügig spürbar für den Betroffenen, einige treten auch nur schubweise auf und wieder andere können lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.

Die Behandlung von Immunkrankheiten besteht in der kontrollierten Gabe von Immunsuppressiva. Dies sind Medikamente, die das Immunsystem möglichst nur in der Funktion unterdrücken, die krankhaft geworden ist. Ziel dieser Behandlung soll sein, das übrige Immunsystem unangetastet zu lassen, denn selbst ein krankes Immunsystem schützt den Körper vor Krankheitserregern. Um sicher sein zu können, dass der behandelte Patient durch die Gabe von Immunsuppressiva nicht lebensbedrohlich schutzlos geworden ist, ist eine engmaschige Kontrolle durch einen erfahrenen Immunologen während der Medikation notwendig.

Bild: bigstockphoto.com / Hriana

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