Durch Zähneputzen und Mundspülungen kann man Zahnstein zwar vorbeugen, ihn aber – entgegen weit verbreiteter Meinung – nicht entfernen. Dafür bedarf es der Prophylaxe in Form einer professionellen Zahnreinigung durch den Zahnarzt. Die Leistung darf auch durch Spezialisten wie Prophylaxeassistent oder Dentalhygieniker erbracht werden.

So entsteht Zahnstein

Die Entstehung von Zahnstein ist ein natürlicher Vorgang und hat nur begrenzt mit mangelnder Hygiene zu tun. Auf der Zahnoberfläche wachsen Bakterien und bilden dort eine Struktur, die Sie vermutlich unter dem Begriff Plaque kennen. Die Bakterien ernähren sich vor allem von Zucker. Plaque entfernen Sie mit dem Zähneputzen, aber manche Stellen sind weder mit der Bürste noch durch Zahnseide erreichbar. Dort verbindet sich Plaque mit Mineralien aus dem Speichel und verhärtet dadurch. Darum entsteht Zahnstein auch zunächst im Bereich der Speicheldrüsen und ist besonders ausgeprägt bei Menschen mit einem hohen Mineraliengehalt im Speichel.

Diese Risiken gehen von Zahnstein aus

Zahnstein ist nicht krankhaft, hat sogar eine gewisse Schutzfunktion als Isolierschicht bei temperaturempfindlichen Zähnen. Unter dem Zahnstein ist nur sehr selten Karies zu finden. Dennoch sollte man ihn entfernen lassen. Denn seine raue Oberfläche bietet perfekte Bedingungen für weiteres Bakterienwachstum, und daraus kann sich leicht eine Zahnfleischentzündung bis hin zur Parodontitis entwickeln. Greift die Entzündung auf die Kieferknochen über, verlieren nicht nur die Zähne ihren Halt. Der Infekt kann sich über den Mundraum hinaus ausbreiten, manche Studien belegen sogar ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Zahnsteinentfernung nur durch Spezialisten

Die gesetzlichen Krankenkassen kommen einmal im Jahr für die Entfernung harter Zahnbeläge auf. Das geschieht entweder mit mechanischen Handinstrumenten oder mit Ultraschall. Die letztgenannte Methode wird von einigen Patienten wegen der Reizung des Zahnfleischs und der Geräusche im hörbaren Frequenzbereich als unangenehm empfunden. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Behandler und bitten Sie ihn, möglichst mit Meißel und Scaler zu arbeiten. Versuchen Sie sich niemals selbst an der Entfernung von Zahnstein – das Verletzungsrisiko ist viel zu hoch. Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) ist deutlich umfangreicher als das bloße Entfernen von Zahnstein und gilt als Prophylaxe-Leistung. Klären Sie deshalb vorher mit Ihrem gesetzlichen oder privaten Krankenversicherer, ob die höheren Kosten übernommen werden.

Das können Sie selbst tun

Sie können der Bildung von Zahnstein vorbeugen, indem Sie zweimal täglich die Zähne gründlich putzen. Elektrische Zahnbürsten entfernen bei richtiger Anwendung Plaque gründlicher als Handzahnbürsten. Tauschen Sie die Bürstenköpfe regelmäßig. Für die schwer zugänglichen Stellen gibt es Zahnseide. Zugegeben, deren Anwendung ist nicht jedermanns Sache. Eine gute Alternative sind Interdentalbürsten (Zwischenraumbürsten). Die Farbe der Bürste ist ein Kennzeichen für ihre Dicke. Ihr Dentalhygieniker kann auf Wunsch eine Grafik anfertigen, aus der Sie genau entnehmen, welche Bürstenfarbe konkret in Ihrem Gebiss für welchen Zahnzwischenraum am besten geeignet ist.

Bild: Bigstockphoto.com / AntonioGuillem

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