Unser Herz ist ein Hochleistungsorgan. Rund drei Milliarden Schläge macht es in einem durchschnittlichen Menschenleben, um den ganzen Körper zuverlässig zu versorgen. Aber danken wir es ihm? Falsche Ernährung und zu wenig Bewegung setzen der unverzichtbaren Pumpe zu. Lässt uns das Herz im Stich, kommt Reue oft zu spät. Herz- und Kreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland – mehr als ein Drittel der Sterbefälle gehen auf Herzinfarkt, Bluthochdruck und ähnliche Krankheiten zurück. Dabei ist es einfach, Herz und Lunge fit zu halten. Ist der innere Schweinehund erst einmal besiegt, macht Cardio-Training richtig Spaß, weil man sich einfach besser fühlt.

So funktioniert Cardio-Training

Cardio-Training ist eine Form des Ausdauertrainings. Natürlich wirken viele Sportarten positiv auf das Herz-Kreislauf-System. Von Cardio-Training im engeren Sinn spricht man, wenn in Innenräumen trainiert wird. Das kann ein Fitnessstudio sein, in dem Laufband, Stepper oder Crosstrainer genutzt werden. Viele Übungen lassen sich aber auch ohne aufwendiges Gerät zu Hause oder beim Vereinssport in der Halle durchführen. Ein einfaches Springseil reicht, und wer in einem gut belüfteten Kellerraum ein Fahrrad-Ergometer stehen hat, kann auch damit Cardio-Training machen.

Vom derzeit sehr gehypten HIIT, dem hochintensiven Intervalltraining, unterscheidet sich Cardio-Training dadurch, dass der Sportler nicht stets an seine Belastungsgrenzen geht. Sicher, zumindest anfangs werden Sie schwitzen und außer Atem sein. Aber die Intensität wird langsam gesteigert, sodass Sie immer längere Zeiten durchhalten, ohne sich dabei ungesund zu verausgaben. Man kann Cardio-Training sowohl hinsichtlich der Belastung als auch hinsichtlich der zeitlichen Dauer zwischen HIIT und gewöhnlichem Ausdauersport einordnen – ein Kompromiss, der eine breite Schicht von Interessenten anspricht.

Daran sollten Sie denken

Wie schon beschrieben, erfordert Cardio-Training keine teure Ausrüstung. Entweder begnügen Sie sich mit einfachem Equipment oder Sie gehen in ein Studio. Investieren sollten Sie aber in angemessene Kleidung. Funktionswäsche sorgt dafür, dass Schweiß abtransportiert wird. Ansonsten drohen Überhitzung oder Auskühlung. Auch die Schuhe sollten Ihrem Trainingsprogramm angemessen sein, zum Beispiel sicheren Tritt auf einem Laufband ermöglichen und natürlich weder zu eng noch zu weit sein.

Nehmen Sie sich beim Training nicht zu viel vor, denn das wird Ihrer Gesundheit nicht guttun, vor allem aber Frust hervorrufen und Ihnen den Spaß am Sport nehmen. Neulinge beim Cardio-Training sollten auf eine professionelle Beratung und einen Trainingsplan setzen, der die individuelle Leistungsfähigkeit berücksichtigt. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf eine ungewohnte körperliche Belastung. So verändern sich zum Beispiel die Blutmenge, die das Herz pro Minute pumpen kann, aber auch die Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff aufzunehmen. Die Veränderungen gehen recht schnell vonstatten, aber nicht unbedingt synchron. Darauf muss der Trainingsplan Rücksicht nehmen. Sehnen und Bänder halten mit der Anpassungsgeschwindigkeit der durchbluteten Organe ohnehin nicht mit. Ist das Cardio-Training zu ambitioniert, steigt das Verletzungsrisiko.

So gut bekommt Cardio-Training Ihrem Körper

Mediziner sprechen von einer Verbesserung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit. Gemeint sind alle Funktionen, die das Herz und die Lunge betreffen. Achten Sie einmal darauf, wie leicht Ihnen das Treppensteigen nach einiger Zeit des Cardio-Trainings fällt. Den Aufzug überlassen Sie künftig gern denen, die ihn nötig haben. Hatten Sie vor dem Trainingsbeginn ein paar Pfunde zu viel, werden Sie sehen, dass Sie sich von diesen schnell verabschieden und sie nicht mehr die Treppe hochschleppen müssen. Mindestens ebenso wichtig sind aber die psychischen Aspekte: Körperlich fitte Menschen sind einfach ausgeglichener und glücklicher.

Bild: Bigstockphoto.com / Wavebreak Media Ltd

Comments are closed.