In der ersten Welle der Covid-19-Pandemie wurde das Thema Maskenpflicht kontrovers diskutiert. Selbst das Robert-Koch-Institut sprach sich zunächst gegen Alltagsmasken aus, auch vor dem Hintergrund der begrenzten Verfügbarkeit. Mittlerweile haben seriöse Mediziner keinen Zweifel mehr daran, dass eine Bedeckung von Mund und Nase die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 bremsen kann, indem sie das Freiwerden eventuell virenhaltiger größerer und kleinerer Tröpfchen (Aerosole) vermindert.

Verschiedene Maskentypen sind inzwischen (wieder) problemlos erhältlich, lassen sich online bestellen oder in zahlreichen Geschäften kaufen. Die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) sehen eine einfache Stoffmaske – in Innenräumen kombiniert mit regelmäßigem Lüften – als ausreichend an. Zugleich prüft die Regierung eine subventionierte Ausgabe von FFP2-Masken an Personen, die zu einer Risikogruppe gehören. Welche Maske eignet sich für welchen Zweck?

Halstuch, Loops und Bandanas

Diese modischen Kleidungsstücke mögen besser aussehen als Masken, erfüllen aber kaum einen Schutzzweck – weder für den Träger noch für andere. Formal genügen sie den Anforderungen an eine Mund-Nasen-Bedeckung. Trotzdem sind sie nur ein Notbehelf. Im schlimmsten Fall stellen sie sogar eine Gefahr für die Umgebung da. Große Tropfen aus Mund und Nase, die schnell zu Boden sinken würden, werden durch den dünnen Stoff fein zerteilt, treten an den Seiten aus und können sich lange in der Luft halten.

Stoffmasken

Unter diesem Sammelbegriff finden sich viele käufliche Produkte und auch selbst genähte Varianten. Sie sind zwar keine persönliche Schutzausrüstung (PSA), stellen aber bei guter Passform einen wirksamen Schutz für die Umgebung dar. Große und kleinere Tröpfchen werden im Stoff aufgefangen. Deshalb ist es wichtig, diesen Mund-Nasen-Schutz regelmäßig zu wechseln und heiß in der Maschine zu waschen oder auszukochen. Am besten funktionieren Masken aus dichtem, gerafftem Baumwollstoff. Zwischen ein- und zweilagigen Masken ist kein wesentlicher Unterschied festzustellen. Deutlich effektiver sind aber Masken mit einer eingenähten Polypropylen-Schicht zwischen zwei Lagen Baumwolle. Achten Sie darauf, dass sich der Mundschutz mit Gummibändern oder Schleifen gut befestigen lässt und zur Gesichtsform passt. Das gilt vor allem für Bartträger, denn die Gesichtsbehaarung führt notwendigerweise zu Undichtigkeiten.

OP-Einwegmasken

Einwegmasken wie die von Virshields sieht man am häufigsten. Medizinisches Personal verwendet sie zum Schutz der Patienten. Sie sind auch für den Alltag sehr gut geeignet, weil sie beim Atmen und Sprechen kaum Partikel nach außen dringen lassen. Nach drei bis vier Stunden Tragedauer oder bei merklicher Durchfeuchtung sollte die OP-Maske im Restmüll entsorgt werden, sonst kann sie zur Infektionsbrücke werden.

FFP-Masken

Die Buchstaben stehen für Filtering Face Piece (Atemschutzmaske). Ausländische Produkte gleicher Qualität haben die Bezeichnung KN95 oder N95. Sie dienen vor allem dem Schutz des Trägers. Nur, wenn sie kein Ventil zum Ausatmen haben, wird auch die Umgebung geschützt. Mit DIN-EN-Nummer (EN 149:2009-08) und CE-Kennzeichen kann man sicher sein, dass alle europäischen Prüfstandards eingehalten werden. Für Risikogruppen ist dieser Eigenschutz empfehlenswert. Allerdings ist ein höherer Atemwiderstand zu spüren, der die Tragedauer begrenzt.

Zu beachten

Visiere, die von manchen als angenehmer zu tragen empfunden werden als Gesichtsmasken, schützen weder den Träger noch dessen Mitmenschen vor einer Ansteckung mit Covid-19. Dementsprechend werden die transparenten Schutzschilde vielerorts in öffentlichen Verkehrsmitteln, belebten Plätzen, Büros etc. nicht als Schutz anerkannt.

Generell sollten Sie beim Anwenden eines Mund-Nasen-Schutzes darauf achten, diesen nur an den Befestigungsbändern anzufassen, da sich an Ihren Händen eventuell Viren befinden könnten. Ebenso sollte eine Maske immer möglichst eng anliegen und gegebenenfalls mit einem Metallbügel an die Nasen angepasst werden.

Möglicherweise führt das Tragen einer Maske zu einem trügerischen Gefühl von Sicherheit. Egal, welchen Maskentyp sie nutzen: Verzichten Sie nicht auf den Rest der AHA-Regel, Abstand und Hygiene sowie auf das Lüften.

Bild: Oleg Magni / Pexels

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