Sogenannte Superfoods sind in aller Munde und liegen entsprechend voll im Trend. Es handelt sich dabei um Obst oder Gemüse, das ganz besondere Inhaltsstoffe enthalten soll. Diesen wiederum sagt man nach, für ein gesünderes und längeres Leben zu sorgen und der Schönheit zuträglich zu sein. Allerdings findet mittlerweile ein Umdenken statt, denn die hochgelobten Superfoods kommen meist aus fernen Ländern, was weite Transportwege bedeutet.

Dadurch widersprechen sie zum einen dem ebenfalls angesagten Nachhaltigkeitsgedanken und sind zum anderen relativ teuer. Die gute Nachricht ist: Es gibt durchaus heimische Alternativen, die sich keineswegs verstecken müssen. Einige davon stellen wir unten vor. Dieser Beitrag von Dextro Energy macht weitere Vorschläge, wie Sie exotische Superfoods durch heimische Lebensmittel ersetzen können.

Chiasamen versus Leinsamen

Der Grund, weshalb Chiasamen als etwas Besonderes beworben werden, liegt darin, dass sie einen hohen Gehalt an Protein (um die 20 %), Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren haben. Weiterhin sind sie reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Kalzium. Allerdings liegen die heimischen Leinsamen diesbezüglich etwa gleichauf mit Chiasamen, die in Süd- und Mittelamerika, Australien und Südostasien angebaut werden. Auch die Verwendung als Quellmittel in der veganen und gesunden Küche funktioniert bei beiden Samen ähnlich. Um die Vorzüge der Inhaltsstoffe voll ausschöpfen zu können, sollten sowohl Chia- als auch Leinsamen vor dem Verzehr geschrotet werden. Somit liegt der Unterschied vor allem im Preis – Leinsamen sind hierzulande deutlich günstiger erhältlich. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte beim Kauf von Leinsamen einen Blick auf die Verpackung werfen, denn auch diese werden teilweise aus fernen Ländern importiert.

Açai versus blaue Beeren

Die brasilianischen Açai-Beeren gelten als Superfood, weil sie über einen hohen Anteil an blauen Pflanzenfarbstoffen – den sogenannten Anthocyanen (Antioxidantien) – verfügen. Und auch sie enthalten zahlreiche Vitamine und viel Kalzium. Frisch sind sie bei uns jedoch nicht erhältlich, sondern machen sich in Form von Pulver oder Brei, gefriergetrocknet oder als Zutat in Fertigprodukten auf den langen Transportweg. Obwohl Beeren normalerweise sehr kalorienarm sind, hält die Açai-Beere aufgrund ihres hohen Fettgehalts (50 %) mit 250 Kalorien pro 100 g dagegen. Doch auch für Açai-Beeren gibt es regionale Alternativen: blaue Trauben, Holunderbeeren und Heidelbeeren. Sie besitzen nicht nur ähnlich gesunde Inhaltsstoffe, sondern sind auch deutlich kalorienärmer. Weiterer Vorteil: sie können frisch verzehrt werden und verlieren damit keine Antioxidantien durch die Verarbeitung.

Quinoa versus Hirse

Die Vorzüge der Quinoa, die aus Südamerika importiert wird, wo sie seit Jahrtausenden ein Grundnahrungsmittel ist, sind unter anderem ein hoher Eisen- sowie Eiweißgehalt. Außerdem stecken in Quinoa viel Kalzium, Kalium, Folsäure und Lysin. Des Weiteren punktet das Pseudogetreide damit, dass es glutenfrei ist. Das regionale Superfood-Pendant ist die Hirse – auch sie ist reich an Protein und Eisen und dabei glutenfrei. Somit ist sie hervorragend als Bestandteil einer gesunden Ernährung geeignet, nicht zuletzt bei Zöliakie, für Sportler (mehr zur Ernährung bei Fitness hier) und Veganer.

Goji-Beeren versus Brombeeren & Co

Goji-Beeren kommen meist aus China und sind wahre Kraftpakete: Sie haben nicht nur einen hohen Gehalt an Ballaststoffen, Eiweiß und Antioxidantien, es steckt auch viel Vitamin A, E und C sowie Eisen, Magnesium und Kalzium in ihnen. Doch auch sie können bei uns nicht frisch eingekauft werden. Nur wer sie im eigenen Garten anbaut, kommt in den Genuss frischer Goji-Beeren. Tipp: greifen Sie stattdessen beispielsweise zu schwarzen Johannisbeeren, Sanddorn, Hagebutten oder Brombeeren. Sie haben vergleichbare Inhaltsstoffe, vor allem viel Vitamin C.

Bild: Bigstockphoto.com / VH-studio

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